1940-45: Bombenterror


 

Unverdrossen



Nach zahllosen Bombenangriffen, wobei immer wieder alle Fensterscheiben samt Rahmen zu Bruch gingen, - nachher wurden die Fensterhöhlen einfach mit alten Fußbodenbrettern oder mit Blechen zugenagelt - wo der gesamte Mauerbewurf von den Wänden und der Decke fiel und die Türen zersplitterten, wo Wände einstürzten und wo der Fußboden ein einziger großer Trümmerhaufen war, haben uns manchmal russische kriegsgefangene Maurer geholfen, die Schäden notdürftig zu reparieren.

Russische Frauen schaufelten mit uns Schutt und wischten den gröbsten Dreck weg, wir teilten mit ihnen das wenige, was wir zu essen hatten, einen Kanten Brot, ein paar Kartoffeln, - das war strengstens verboten! - . . . dann heulten die Sirenen . . . wir rannten in den Bunker . . . wenn wir zurückkamen, konnten wir wieder von vorn anfangen. Alles war so kaputt wie zuvor. Unverdrossen begannen wir das Spielchen von neuem.

Foto aus: Jörg Friedrich, Brandstätten, Propyläen Verlag


Foto unten: Sie sind frei! Fröhliche Zwangsarbeiter bei Kriegsende. 
Aus Entscheidung an Rhein und Ruhr


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