Die Kirche im Ösling

Marnach in der Gemeinde Munshausen


 

 

Marnach gehörte anfangs zur Pfarrei Munshausen http://www.munshausen.lu

 


Munshausen

Der Name "Munshausen" bedeutet wahrscheinlich "Häuser am Berg" (lat. mons). Die uralte Kirche dort  ist auf einer kleinen Anhöhe errichtet, an deren Fuß ein Bach talwärts fließt 
Schon in vorchristlicher Zeit war vermutlich hier ein Heiligtum, das typische an einem Berg gelegene Quellheiligtum der alten Religionen.

 

 

 



 

 

Im Namen des Vaters 
und des Sohnes 
und des Heiligen Geistes. Amen

lëtzebuergesch
Am Numm vum Papp 
a vum Jong 
a vum Hellege Geescht.
Amen

 


 

Die Anfänge der Pfarrei liegen um 900.  Wie die Kirche heute dasteht, umgeben von einem ehrwürdigen Friedhof mit schiefernen Grabkreuzen,  manche auch aus Luxemburger Sandstein, ist sie eine der  charakteristischen Öslinger Dorfkirchen, angepasst an das raue Ardenner Klima. Ins Dorf Marnach führt von hier aus eine baumgesäumte Höhenstraße, die im Winter trotz modernster Schneeräumer oft schon nach 20 Minuten wieder zugeschneit ist.

 

Fotos:
Kirche in Munshausen

Alte Grabkreuze 
auf dem Munshausener Friedhof

 

 


Die Pfarrei Marnach

Anfangs wanderte der Pfarrer von Munshausen sonntags hinüber nach Marnach, oder der Kaplan feierte die Messe . Mit den Jahren wurde die Dorfkapelle dort zu klein für die Gemeinde. Die Menschen wollten eine selbständige Pfarrei haben. Am 24. Mai 1864 trennte sich Marnach von der Mutterkirche Munshausen und wurde eine eigene Pfarrei mit einem Pfarrer.1888 wurde eine schöne geräumige Kirche nach den Plänen des Architekten Knepper gebaut, im neugotischen Stil. Am 19. 7. 1889 eingeweiht, erhielt sie St. Josef und St. Martin als Schutzpatrone...

... und ist bis heute die bestgeheizte, blankgeputzteste, heimeligste Kirche im Ösling! Schon oft hat sie uns eine Zuflucht geboten vor dem schneidenden Höhenwind in den Ardennen.

 

 Kirche in Marnach
Grafik von Heinz Marnach, Viersen:


 

Whisky

Eine andere Möglichkeit, der Kälte des Eislecks (Ösling, Luxemburger Ardennen) im frostigen Frühling 2006 zu entgehen, war eine Flasche Whisky,  die wir uns kauften, Johnnie Walker aus - wir  trauten unseren Augen nicht - aus Kilmarnock, einem  kleinen, verschlafenen Ort im Westen Schottlands. 

Johnnie Walker, der meistgetrunkene Whisky der Welt, ursprünglich bekannt einfach als Walker's Kilmarnock Whisky

Der Name Kilmarnock kommt von dem schottisch-gaelischen Wort cille (kirk, Kirche) und dem Namen des Heiligen Marnach-Marnoch oder Mernoc, im 6. Jahrhundert ein Schüler von  St.Colomba. Sein Grab ist in Marnoch nahe Aberdeen in den schottischen Highlands

Wollte der Himmel uns einen Fingerzeig geben auf die schottische Vergangenheit unserer Familie? 

 www.marnach.info  -  Mein Clan ruft an




 

 

Seelsorger


Im 18. Jh. wollten viele Männer Priester werden , sicher auch, um sozial abgesichert zu sein. Damals hatte selbst die kleinste Pfarrei neben dem Pfarrer noch einen 2. Geistlichen, der sonntags die Frühmesse feierte (er wurde deshalb Frühmesser - primissarius - genannt) und das Amt des Küsters, Kantors und Lehrers versah. 

Seinerzeit werden auch Kapläne in Marnach erwähnt, 3 davon mit dem Namen Marnach:

1716 Niclaus Marnach von Reuler 1749 Johann Marnach von Marnach 1762 Theodor Marnach von Marnach.

Marienaltar in der Kirche von Marnach,
Foto Wilhelm Niehues

 

Music Video on youtube: Crossing the Bridge
Live studio recording of Celtic Group Slainte playing a wonderful tune for flute and harp
http://www.youtube.com/watch?v=QRhHyH0te2I 



Die franz. Revolution brachte die Priester in Marnach in eine sehr schwierige Lage. Luxemburg war als "Wälderdepartment" (Departement des Forêts) 1795 in Frankreich eingegliedert worden. Der Papst hatte nur noch unbedeutende Rechte, Kirchengüter wurden versteigert, Bischöfe und Priester sollten vom Volk gewählt und vom Staat besoldet werden. Sie sollten den Treueid auf die Nation schwören. Wer sich weigerte, wurde verfolgt. 

Die einen ließen sich bereden: 
"Johann Marnach, Kaplan zu Marnach, 80 jährig und krank, hat den Eid geleistet und niemals Unruhe gestiftet." 

Die anderen zogen Exil und Kerker vor:
"Kein Glockengeläut, kein Gottesdienst mehr! Die Priester verbannt oder vertrieben, weil sie den Eid auf die Republik nicht leisteten. Wie hätten sie auch Gesetzen Treue schwören können, die gegen Gott kämpften!"   


Aus Marga Thomé: Herrn Oehmchens Weihnacht

Abb: Nikolaus mit Esel an einer Hausfassade in Diekirch
alle
Fotos:  Wilhelm Niehues


Marnach

Région pastorale: Nord
Doyenné: Clervaux
Commune: Munshausen
Titre: Saint-Joseph, 19 mars


Munshausen

Région pastorale: Nord
Doyenné: Clervaux
Commune: Munshausen
Titre: Saint-Hubert, 3 novembre



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